Frühlingsanemonen - wem zaubern sie kein Lächeln ins Gesicht, diese ersten Frühlingsboten, die schon zu blühen beginnen, wenn alles noch im Winterschlaf scheint und die Bäume noch kein Grün zeigen? Ganz zart kommen sie daher, doch an Plätzen, an denen es ihnen gefällt, bilden sie bald große Bestände, ganze Blütenteppiche in weiß, gelb und blau!
In unseren Breiten in lichten Laub- und Nadelwäldern heimisch ist das Weiße Buschwindröschen (Anemone nemorosa) und das hellgelbe Leipziger Buschwindröschen (Anemone x lipsiensis), eine Naturhybride. Im Garten breiten sie sich ohne hohen Pflegeaufwand aus, bevölkern schattige Gartenpartien, vorausgesetzt der Boden ist feucht und humusreich und sie werden in Ruhe gelassen. So früh wie die Blüte erscheint, so schnell sind die Pflanzen wieder verschwunden, denn sie ziehen nach der Blüte ein. Das macht es auch für uns Gärtner nicht ganz einfach, stehen doch in der Gärtnerei wenig attraktive, scheinbar leere Töpfe mit nichts als Erde. Doch weit gefehlt! In ihnen schlummern die Rhizome der Windröschen, die nur aufs nächste Frühjahr warten. Gepflanzt werden können Sie übrigens während des ganzen Jahres. Die Knollen der blaublühenden Anemone blanda werden dagegen meist im September bis Oktober in die Erde gelegt.
Etwas auffälliger und weniger zart kommt das Große Wald-Windröschen (Anemone sylvestris) daher, eine Wildstaude, die in ganz Eurasien verbreitet ist. Es ist ein durchsetzungsstarker Geselle unter den frühblühenden Anemonen, bildet Ausläufer und kann schwachwachsende Nachbarn durchaus in Bedrängnis bringen. Auf jeden Fall zieht es die Blicke auf sich mit seinen vielen weißen Blüten auf kräftigen, behaarten Stielen. Genauso wie Anemone leveillei, das China-Sommer-Windröschen. Ein besonders hübscher Neuzugang in unserer Gärtnerei, für den es sich lohnt, mal auf die Knie zu gehen, um die unglaublich harmonische Blüte mit der zartviolett überhauchten Unterseite aus der Nähe zu betrachten.
Alle früh- und sommerblühenden Anemonen aus dem Bio-Sortiment von Allgäustauden säen sich selbst aus und bilden so (neben der Ausbreitung über Rhizome) mit der Zeit dichte Bestände. Die Sämlinge sind sehr zart und wachsen zunächst eher langsam. Deshalb ist Vorsicht geboten, damit sie nicht einer Hacke oder fleißigen Händen beim Unkraut jäten zum Opfer fallen.