Hier präsentieren wir unsere Reiherschnabel-Pflanzen. Wir finden es sehr, sehr schade, dass diese reizenden Gewächse - botanisch werden Sie Erodium genannt - bislang ein Nischendasein führen und nur in selten Fällen Einzug in die Gärten halten dürfen. Zu Unrecht, wie wir meinen, denn auch die bei uns zuverlässig winterharten Arten und Sorten von Erodium haben viele gute Qualitäten - nicht zuletzt vor dem Hintergrund zunehmend heißer, trockener Sommer.
Reiherschnäbel? Jeder Gartenfreundin und jedem Gartenfreund sind Storchschnäbel wohl bekannt. Die deutschen Bezeichnungen lassen erahnen, dass Reiher- und Storchschnäbel durchaus nahe Verwandte sind. Wer aber kennt nun die Reiherschnäbel, wer hat sie gar im eigenen Garten?
Erodium verzaubern uns mit einer nicht enden wollenden Blütezeit, mit ihrem heiteren Charme und auffallend hübschen Blattpolstern. Reiherschnabel ist ein wahrer Sonnenanbeter, kommt selbst auf kargsten, trockenen und heißen Standorten bestens zurecht und verbreitet mediterranes Flair. Was ja in Anbetracht zurückliegender, heiß-trockener Sommer eigentlich gute Voraussetzungen sind, um sich auch längerfristig bei uns hier in den Gärten etablieren zu können.
Reiherschnäbel sind mit einer großen Ballung im Mittelmeergebiet vertreten. Längst nicht alle sind hierzulande zuverlässig winterhart. Wir führen in unserem Sortiment nur solche, die mit dem hiesigen Klima gut zurechtkommen (mit Ausnahme von Erodium pelargoniflorum, der durchaus für einen Winterschutz dankbar ist!). Voraussetzung ist aber immer, dass vollsonnig und auf gut drainierte, keinesfalls winternasse Standorte gepflanzt wird. Der Boden darf gerne kalkhaltig sein. Sehr schön lassen sich auch Kästen und Kübel mit Erodium bestücken und damit auf Balkon oder Terrasse phantastische Akzente setzen. V.a. die höheren Vertreter geben herrliche Kandidaten für gemischte Rabatten ab, die meisten passen bestens in Steingärten, auf sonnig-schottrige Böden oder Südböschungen. Manche wiederum sind so zart und herzig, dass man sie am liebsten ganz aus der Nähe, am liebsten auf Augenhöhe betrachten will. Gerade dann bieten sich erhöhte Standorte wie Hochbeet oder Topfhaltung an.
Da die Pflanzen am Naturstandort oft mit "wanderndem" Schotter zu kämpfen haben und an diese widrigen Verhältnisse angepasst sind, kommt es immer wieder vor, dass die Blattrosetten im "harmlosen" Beet nach einigen Jahren etwas hoch sitzen und über die Erdoberfläche hinausragen. Über Teilung und Verpflanzung (im Spätsommer oder zeitigen Frühjahr) kann leicht Abhilfe geschaffen werden.
Reiherschnabel ist überwiegend in den gemäßigten Zonen zuhause. Trotzdem gibt es etliche Arten und Sorten, die auch bei uns zuverlässig winterhart sind. Wichtig aber ist stets ein gut drainierter Boden!
Alle Erodiums punkten mit einer langen Blütezeit, haben mehr oder weniger Dauerblüher-Qualitäten. Einige blühen von Juni bis September, einzelne sogar von Mai bis Oktober.
Reiherschnäbel sind grundsätzlich pflegeleicht. Manchmal sitzen die Blattrosetten nach ein paar Jahren etwas hoch, ragen quasi über die Erdoberfläche hinaus. Teilung und Verpflanzung im Spätsommer oder zeitigen Frühjahr verschafft unkompliziert Abhilfe.