Salvia microphylla (Johannisbeer-Salbei) und verwandte Hybriden, diese wunderbaren, exotisch anmutenden, bedingt winterharten Salbei avancieren seit Jahren zu echten Lieblingen - nicht zuletzt bei der immer größer werdenden Anzahl an Balkon- und Terrassengärtner:innen. Und in der Tat, ihrem Charme kann sich kaum jemand entziehen. Und so sehen wir auch bei uns in der Gärtnerei in Weipoldshofen immer wieder Kunden, die fasziniert vor den überreich blühenden, unseren Gewächshaus-Eingangsbereich schmückenden Salbei-Kübeln stehen.
Hinsichtlich der Namensgebung ist vieles zu finden, microphylla (Johannisbeer-Salbei), greggii (Herbst- oder Pfirsich-Salbei) und auch x jamensis ... Bei uns laufen sie als microphylla oder - wo die Eltern unklar oder komplex sind - ganz einfach als Hybride. Als Sammelbezeichnung für all diese attraktiven, bedingt winterharten Salbei stößt man inzwischen immer häufiger auf Frucht-Salbei, obwohl dies eigentlich konkret der deutsche Name für Salvia dorisiana ist. Wie auch immer, deutlich weniger "Kuddelmuddel" gibt es bei den Qualitäten dieser Salbei: Sie sind echte Dauerblüher und erfreuen und überzeugen zugleich mit einem ebenso üppigen wie charmanten Flor, der weit weit in den Herbst hineinreicht. Und dann wären da noch die betörenden Frucht-Aromen ...
Sortenspezifisch verströmen diese Salbei mehr oder weniger kräftig ausgeprägte, fruchtige und auch herbe Aromen. Salvia microphylla wird im Deutschen Namen auch als Johannisbeer-Salbei bezeichnet (was unserer Meinung nach sehr gut trifft und zwar bezogen auf Schwarze Johannisbeeren!) oder auch Myrthen-Salbei.
Noch ein paar Worte zur Winterhärte: Microphylla & Co. sind härter im Nehmen als gemeinhin angenommen wird. Wir bekommen immer wieder berichtet, dass sie in den Gärten unserer Kund:innen überwintern würden. Sicher jedoch kann man mit der Überwinterung im ausgepflanzten Zustand nicht sein. Als Kübelpflanze aber überwintern sie bei uns seit Jahren völlig unproblematisch im ungeheizten Gewächshaus, in das es durchaus auch mal mit -15°C reinfriert.
Ausgepflanzt ist eine erfolgreiche Überwinterung nur unter sehr günstigen Rahmenbedingungen möglich. Als Kübelpflanze aber gelingt die Überwinterung unproblematisch: Schneiden Sie den Salbei im späten Herbst nach der Blüte kräftig zurück, aber nur soweit, dass reichlich Blattwerk übrigbleibt. Sollten Sie keinerlei Platzprobleme im Winterquartier haben, darf der Rüchschnitt - wie im Freiland - gerne auch erst im Frühjahr erfolgen. Überwintern Sie die Kübelpflanze an einem hellen Ort, an dem es durchaus auch kräftige Minusgrade haben darf und halten Sie die Pflanze tendenziell trocken, ohne jedoch das Gießen gänzlich zu vergessen. Im Frühjahr wird eine Gabe Kompost oder Dünger dankend entgegengenommen.