Glockenblumen! Verteilt über die gesamte Nordhalbkugel kommen sie vor - und das in einer überaus großen Vielfalt. Vom wenige Zentimeter großen Zwerg bis hin zum mannshohen Exemplar. Glockenblumen sind vielgestaltig, in allen nur erdenklichen Blautönen und natürlich in Weiß. Die Blüten präsentieren sich mal als offene Schalen, mal eher röhrenartig langgestreckt oder auch in Sternchenform. So vielseitig wie ihr Erscheinungsbild ist auch ihr Lebensraum. Es gibt welche, die selbst im Schatten und im Umfeld von Gehölzen gut gedeihen, wieder andere machen sich in der Rabatte oder im bunten Staudenbeet gut, während die mit Wildcharakter sehr schön in wiesenartige Pflanzungen passen. Die ganz Kleinen hingegen besiedeln Beetränder, Böschungen oder Tröge äußerst wirkungsvoll, manche sogar Ritzen und Fugen und gehören damit in Trockensteinmauern, Steingärten oder ein Alpinum. Unkomplizierte Insektenmagnete sind Glockenblumen obdendrein.
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Als unkompliziert und robust erweisen sich glücklicherweise die meisten Vertreter. Und blütenreich! Wirklich feucht mag es allerdings keine einzige Glockenblume. Die höheren Exemplare bevorzugen in aller Regel normale, gute Gartenböden, wohingegen die Zwerge mit weniger zurechtkommen; für sie sind selbst karge Standorte und im Extremfall Felsstandorte das richtige. Einziger Wermutstropfen: Schneckenfraß stellt eine ernsthafte Gefahr dar. Also: Augen auf!
Hohe Glockenblumen sind ganz unterschiedlich in ihrem Auftreten und in ihrer Wirkung. Da gibt es dezente, zurückhaltende Vertreter wie Campanula lactiflora (Hohe Dolden-Glockenblume), welche mit natürlichem Charme wie die Wildstauden Campanula alliariifolia oder die bei uns heimische Nessel-Glockenblume (Campanula trachelium) oder prachtvolle Stauden, die alle Blicke auf sich ziehen wie die Pfirsichblättrige Glockenblume oder Campanula 'Sarastro'. So vielfältig sich die Gattung präsentiert, so vielfältig sind dann natürlich auch ihre Pflanzpartner. In schattigen Gartenbereichen lassen sie sich mit Astilben, Aruncus und Digitalis gut vergesellschaften, in sonnigen Staudenrabatten leuchten sie zwischen Schafgarben, Salbei, Mädchenaugen und Margariten und einige Arten sind durchaus wunderschöne Rosenbegleiter.
Wertvoll sind Glockenblumen auch für den Steingarten, denn sie beginnen in einer Zeit zu blühen, wenn die große Frühjahrsblütenfülle beendet ist. Ob als froher Farbkleks oder als Bodendecker in kleinen Gruppen gepflanzt sind sie eine zauberhafte Bereicherung für diesen Gartenbereich. Die unzähligen weißen und blauen Blüten der Polster-Glockenblume Campanula portenschlagiana, die nach ihrem Ursprungsort in Kroatien auch Dalmatiner-Glockenblume genannt wird, leuchten zwischen Thymian, Teppich-Schleierkraut, spanischen Gänseblümchen und Zwerg-Frauenmantel. Die langen Ranken der Polsterglockenblume Campanula poscharskyana bilden an Mauerkronen gepflanzt große Hängepolster und der Glockenblumenzwerg Campanula x pulegioides schiebt seine kurzen Ausläufer in Fugen und Mauerritze. Ein großer Vorzug der bodendeckenden Glockenblumen ist ihre lange Blühdauer! Über Monate hinweg erscheinen die kleinen Sternchen und Glöckchen. Bei Campanula poscharskyana sollte man nach der ersten Blüte zur Schere greifen und die verblühten Triebe abschneiden, dann kann man sich im Herbst über eine zweite Blüte freuen.
Glockenblumen produzieren eine große Anzahl sehr feiner Samenkörner. Bei Campanula carpatica zum Beispiel kommen auf 1 g Saatgut unglaubliche 12000 Samenkörner! Da ist beim Aussäen eine ruhige Hand gefragt, damit die Keimlinge später nicht zu dicht stehen. Und übersiebt werden dürfen die winzigen Körnchen nur mit einer hauchdünnen Erdschicht.