Eisenhüte sind beeindruckende Pflanzen, mit ihren langen blauvioletten und weißen Blütenrispen! Der Name ist Programm, erinnert das helmförmige Blütenblatt doch ein wenig an die eisernen Helme von Rittern und Stadtwächtern, einem Eisenhut eben. Und auch ihre Blütenstiele kommen eher etwas steif daher. Doch gerade das macht sie äußerst attraktiv, setzen sie durch ihre intensive Farbe und ihren aufrechten Wuchs prächtige Akzente in so mancher Staudenpflanzung.
Gute Gründe sprechen dafür, Eisenhut zu kaufen, denn Eisenhut ist: ausdauernd, äußerst winterhart und ausgesprochen farbintensiv
Sind auch Sie von Eisenhüten fasziniert und möchten sich über Monate an ihrer Blüte erfreuen? In unserem Online Shop finden Sie verschiedene sommerblühende Arten, ebenso aber auch den Herbsteisenhut Aconitum charmichaelii.
Etwa 300 verschiedene, staudig wachsende Arten gibt es von Aconitum, einer Gattung, die zu den Ranunkelgewächsen (Ranunculaceae) gehört - ebenso wie auch die Rittersporne, die den Eisenhüten sowohl in der Blüte als auch dem Laub sehr ähnlich sehen. Ihren natürlichen Lebensraum haben die prächtigen Stauden auf der Nordhalbkugel in Flussniederungen in Auwäldern, an Gehölzrändern, in lichten Wäldern und auf Gebirgswiesen und bevorzugen eher kühlfeuchte Bedingungen und frische Böden. Das zeigt auch schon, welche Voraussetzungen Eisenhüte brauchen, damit sie sich im Garten wohlfühlen. Optimal ist ein halbschattiger Standort, aber auch sonnigere Plätze sind durchaus möglich, solange der Boden nur feucht genug ist und ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Denn Aconitum gehört zu den Starkzehrern. Deshalb fördert eine reiche Stickstoffversorgung durch organische Dünger, verrotteten Mist oder Komposterde das Wachstum. Darauf ist besonders dann zu achten, wenn die Pflanzen in der Nachbarschaft von Gehölzen stehen, die um die Nährstoffe konkurrieren.
Eisenhüte bereichern Staudenbeete auf ganz unterschiedliche Weise und zu verschiedenen Zeitpunkten. Der bei uns heimische Aconitum napellus streckt seine Blüten schon im Juni/Juli in die Höhe. Er zieht nach der Blüte ein und sollte deswegen so gepflanzt werden, dass später blühende Stauden das absterbende Laub verdecken. Auf ihn folgen der weißblühende Aconitum orientale und ab August der tiefblaue Aconitum seoulense. Den Abschluss bildet der Herbst-Eisenhut Aconitum charmichaelii, dessen blauviolette Blüten über großen, dunkelgrün glänzenden Blätter stehen. Im Halbschatten können sie Teil einer Hochstaudenpflanzung von Geißbart, Astilben, Silberkerzen, Herbstanemonen und Waldglockenblumen sein. Oder sie erheben sich majestätisch über Hosta, Sterndolden, Waldastern und Gräsern. Etwas ungewöhnlicher, aber auf frischen Böden durchaus möglich (und von uns auch schon getestet) ist eine Kombination von Aconitum napellus mit späten Pfingstrosen, Iris sibirica und Spornblumen und Herbst-Eisenhut mit Rau- und Glattblattastern und Helenium. Allen Aconitum-Arten gemeinsam ist, dass sie Hummeln anlocken, denn die Bestäubung erfolgt bei Eisenhut fast ausschließlich durch diese brummenden Insekten. Darüber hinaus sind Eisenhüte hervorragende Schnittblumen, die in der Vase lange halten.
Ja, sehr sogar. Und zwar in allen Pflanzenteilen. Giftige Pflanzen haben es nicht immer leicht, obwohl viele von ihnen ausgesprochen wertvolle Gartenpflanzen sind. Mein (hier schreibt Ulrike Bosch) Verhältnis zu Giftpflanzen wurde schon früh geprägt. Ich durfte als Kind die Beeren von Eiben lutschen, diese verlockenden roten Dinger. Meine Mutter wusste, dass nicht die Beeren an sich giftig sind, sondern nur die Kerne. Die freilich musste ich wieder ausspucken - versprochen. Befremdlich? Jedenfalls zeugt es von einem enorm hohen Maß an Vertrauen ins eigene Kind.
Gar nicht so unähnlich ist der Blick der Autorin von Engelstrompete mit Teufelskräften (Magazin Süddeutsche Zeitung, Heft 38/2022) auf die Welt der Giftpflanzen. Der Artikel ist kurz, einfach mal hier klicken!
Wir wollen in keinster Weise die Gefahr, die von Giftpflanzen ausgeht, verharmlosen. Vielmehr wollen wir zu einem reflektierten Umgang damit ermuntern. Seien Sie sich bitte der Gefahr, die von giftigen Pflanzen ausgeht, bewusst!
Übrigens, auch grüne Bohnen beispielsweise sind giftig. Auf der WebSite der Bayerischen Verbraucherzentrale heißt es dazu (Stand 10/2022): "Wer rohe grüne Bohnen gegessen hat, muss mit Nebenwirkungen rechnen. Phasin bewirkt im menschlichen Körper ein Zusammenkleben der roten Blutkörperchen. Der Sauerstofftransport im Blut wird behindert. Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können die Folge sein. Besonders gefährdet sind Kinder aufgrund ihres geringen Körpergewichts. Bereits fünf bis sechs rohe Bohnen reichen bei Kindern aus, um diese Symptome hervorzurufen. Bei einem Verzehr großer Mengen sind tödliche Vergiftungen nicht auszuschließen."
Ein Schelm, wer glaubt, dass grüne Bohnen noch lange ohne Warnhinweis verkauft werden dürfen ;-)