Das Tränende Herz ist wohl der bekannteste Vertreter der Herzblumen. Über dem zarten, frischgrünen Laub, ziehen die bogenförmigen Blütenstiele, an denen die herzförmigen Einzelblüten wie eine Perlenkette aufgereiht sind, garantiert alle Blicke auf sich. Als rosafarbener Klassiker im Bauerngarten, in einer beschwingten Eleganz in Weiß oder in Kirschrot mit dunklerem Laub. Doch auch die kleineren Arten von Dicentra, die Zwerg-Herzblumen, bezaubern mit ihrem filigranen Blattwerk und zarten Blüten.
Bei uns können Sie sowohl Tränendes Herz in verschiedenen Farben wie auch Zwerg-Herzblumen kaufen. Hier im Onlineshop oder direkt ab Gärtnerei in Leutkirch-Weipoldshofen.
Auch wenn das Tränende Herz in der klassischen Blumensprache nicht vorkommt, erschließt sich dem Betrachter die Symbolik dieser Pflanze sofort. Die symmetrische, herzförmige Blüte ist ein Zeichen für die unsterbliche, aufopferungsvolle Liebe, für Liebeskummer und Trennungsschmerz. Die reinweißen Blüten von Dicentra spectabilis „Alba“ stehen außerdem für eine anrührende Unschuld. Die Sorte wird deshalb auch „Marienherz“ genannt. Wegen seiner Symbolkraft wird das Tränende Herz auch bei der Gestaltung von Grabstellen verwendet, als Zeichen der Liebe über den Tod hinaus.
Das Tränende Herz sowie die anderen Herzblumen gehören zur Familie der Papaveraceae, der Mohngewächse, und darin zur Unterfamilie der Erdrauchgewächse. Sie stammen aus dem Osten Asiens und aus Nordamerika. Obwohl das Tränende Herz erst Mitte des 19. Jahrhunderts von einer chinesischen Insel aus nach England kam, hielt es rasch Einzug in viele Gärten in ganz Europa und war bald ein fester Bestandteil von Bauerngärten. Am besten gedeihen Herzblumen auf einem tiefgründigen, humosen, nährstoffreichen und wasserdurchlässigen Boden. Sie bevorzugen einen halbschattigen Standort, bei ausreichender Bodenfeuchte wachsen sie jedoch auch an einem sonnigen Platz.
Dicentra kann das ganze Jahr gepflanzt werden. Bei einer Pflanzung im zeitigen Frühjahr kann man sich schon wenige Wochen später über eine erste Blüte freuen. Die Pflanzen wurzeln rasch in den Boden ein. Wird im Sommer und Herbst gepflanzt, wenn die Blätter schon eingezogen sind, ruht der Wurzelstock. Deshalb ist im ersten Winter eine Abdeckung mit Tannenreisig empfehlenswert.
Herzblumen brauchen wenig Pflege. Um ihrem Nährstoffbedarf zu genügen, werden sie am besten zum Austrieb im Frühjahr mit einem organischen Dünger versorgt. Vorsicht ist beim Einarbeiten des Düngers geboten, denn die zarten Austriebe brechen leicht. Dicentra ist zuverlässig winterhart, doch der Austrieb ist Spätfrost gefährdet. Die Triebe können dann verbräunen. Als Frostschutz können Vlies oder Reisig eingesetzt werden. Vor allem in sonnigen Lagen sollte bei anhaltender Trockenheit für ausreichend Feuchtigkeit gesorgt werden. Damit kann auch das Einziehen der Blätter nach der Blüte hinausgezögert werden. Nachdem die Blätter eingezogen und vergilbt sind, kann man die Reste leicht mit der Hand entfernen. Lässt man dem Tränenden Herz Zeit und Ruhe, entwickeln sich im Laufe der Jahre kräftige Horste. Dazu kann es hilfreich sein, die kahle Stelle im Beet mit einem Stab zu markieren, damit man den Wurzelstock nicht versehentlich beim Jäten oder Pflanzen im Herbst verletzt.
Herzblumen sind wenig schädlingsanfällig. Sollten Sie Fraßstellen an den Blüten finden, sind wahrscheinlich Hummeln die Übeltäter. Sie beißen sich den Weg zum Nektar frei. Dies ist jedoch mehr ein optisches Problem und schadet der Pflanze nicht nachhaltig, ebenso wenig wie die Läuse, die sich manchmal an den frischen Trieben finden.
Während das Tränende Herz auch als Solitärstaude zu überzeugen weiß, wirken die Zwerg-Herzblumen in Gruppen gepflanzt am besten. Sogar auf dem Hochbeet am Eingang unserer Gärtnerei mit seinem eigentlich zu schweren lehmigen Boden hat sich ein hübscher Bestand von Dicentra formosa 'Aurora' etabliert. Dabei erweist sich die filigrane Pflanze als erstaunlich durchsetzungsstark. Zwergherzblumen finden Verwendung in halbschattigen Staudenrabatten, am lichten Gehölzrand, aber auch in den absonnigen Bereichen eines Steingartens. Dicentra cucullaria streckt ihre Blüten schon im April der Frühlingssonne entgegen und zieht nach der Blüte schnell ein. Dicentra formosa dagegen wartet mit der Blüte bis zum Mai und erfreut dann bis in den Sommer hinein mit ihrem zarten Blütenflor.
Schon der Blattaustrieb des Tränenden Herzens ist sehenswert. Das zarte, frische Frühlingsgrün wirkt besonders in schattigen Beeten oder bildet einen Kontrast zu dunkellaubigen Stauden wie Heuchera. Die Blüten erscheinen im Mai und Juni, zu einem Zeitpunkt, an dem im Garten der üppige Frühlingsflor seinem Ende entgegen geht und die Sommerblüte in den Startlöchern steht. Es bildet somit ein Bindeglied zwischen den Jahreszeiten und so kommen Frühlingsstauden wie die Elfenblume, Waldsteinien, das Kaukasus-Vergißmeinnicht und spätblühende Tulpen und Narzissen ebenso als Pflanzpartner in Frage, wie an sonnigeren Standorten Sommerphlox, Lavendel, Zierlauch und Salbei. Mit der weißen Form Dicentra spectabilis 'Alba' lassen sich auch moderne puristische, monochrome Beete gestalten. Das Tränende Herz sollte nicht am Beetrand platziert werden, denn die Pflanze zieht im Sommer ein. Die dann entstehenden kahlen Stellen können durch benachbarte, spätaustreibende Stauden wie Hostas oder Astern verdeckt werden.
Uns AllgäuStauder*innen liegt bio echt am Herzen. Wir bieten daher ausschließlich alle unsere Pflanzen aus biologischer Anzucht an - zu einem fairen Preis!
Das Tränende Herz ist giftig. Das Verschlucken von Pflanzenteilen kann zu Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfen und Atemnot führen. Austretender Pflanzensaft kann beim Anfassen eine Kontaktallergie hervorrufen. Deshalb sollten bei der Gartenarbeit Handschuhe getragen werden.
Der rosafarbene Klassiker blüht im Mai und Juni, an der weißen Variante kann man sich noch einige Wochen länger freuen.
Alle Herzblumen ziehen nach der Blüte ihre Blätter ein. Das vergilbte Laub kann dann mit der Hand entfernt oder mit der Schere abgeschnitten werden.