Ja, es gibt sie, winterharte Mittagsblumen, die auch unsere hiesigen Winter bestens überstehen. Damit gehören sie ohne wenn und aber ins Reich der Stauden. Gleichzeitig sind sie pflegeleicht und trockenheitsverträglich - und ausgesprochen blühfreudig! Wir sind wirklich begeistert davon, wie robust diese kleinen Sonnenanbeter sein können und welch enorme Leuchtkraft ihre Blüten an den Tag legen. Phänomenal auch, dass das für "Trockenkünstler" typische, dickfleischige Blattwerk unter der Blütenpracht manchmal komplett verschwindet!
Den Mittagsblümchen eilt der Ruf voraus, in hiesigen Gefilden zu versagen. Jeder, der schon mal vergeblich versucht hat, ein mediterranes Urlaubsmitbringsel im heimischen Garten anzusiedeln, wird dies bestätigen. Die eigentliche Heimat der Mittagsblümchen liegt jedoch in Südafrika. Und glücklicherweise gibt es dort Vertreter, die an durchaus raue Bedingungen gewöhnt sind und den Weg aus den Höhen der Drakensberge bis zu uns gefunden haben. Einige der von uns angebotenen Delosperma stammen denn auch direkt vom Naturstandort ab, wohingegen andere durch Kreuzungen mit solch robusten Typen entstanden sind. Allen gemeinsam ist, dass sie hierzulande quasi problemlos gedeihen (und auch überwintern) und vollsonnige Plätze bevorzugen.
Da sie keine Staunässe vertragen, siedelt man sie am besten auf durchlässigen, gut drainierten Standorten an - wobei wir hier im niederschlagsreichen Allgäu selbst auf recht "baatzigem" Boden bislang nur gute Erfahrungen machen durften. Die Pflänzchen halten einfach viel mehr aus, als ihnen gemeinhin zugemutet wird. Die Wüchsigkeit mancher Sorten ist wirklich ein Phänomen! Ein bewusstes Entscheiden für schwach wachsende, kompakte Typen kann - je nach Verwendungszweck - durchaus angebracht sein. Im Garten machen sich die farbenfrohen Mittagsblümchen vor allem in Verbindung mit Steinen sehr gut, nicht nur wegen deren drainierender Wirkung, sondern auch, weil die Grautöne eine gute, neutrale Kulisse abgeben. Ansonsten wissen Delosperma auch in Kästen und Schalen zu überzeugen. Und lassen sich sogar als attraktive, immergrüne und pflegeleichte Grabpflanzen einsetzen. Zum Schluss sei noch ein kleines Manko der Mittagsblümchen verraten: Erstaunlicherweise werden sie durchaus von Schnecken angeknabbert. Ach ja, und bei schlechtem Wetter (und im Schatten, wo sie eigentlich wirklich nichts zu suchen haben) öffnen sich ihre Blüten nicht. Aber das sind beides keine Gründe, es nicht mal zu versuchen, mit den Sonnenkindern aus Afrika!
Mittagsblumen sind keineswegs grundsätzlich winterhart. So überstehen z.B. klassische "Mitbringsel-Pflanzen" aus mediterranen Gefilden unsere nördlich der Alpen vorherrschenden Winter nicht. Es gibt aber auch winterharte Delosperma. Alle bei uns erhältlichen Mittagsblümchen sind verlässlich winterhart. Bei strengen Kahlfrösten kann man das bestehende Restausfallrisiko dadurch reduzieren, dass man z.B. mit Reisigzweigen oder Vlies schattiert.
Erstaunlicherweise ja. Obwohl die dickfleischigen Blätter einen robusten Eindruck vermitteln, stehen sie trotzdem auf dem Speiseplan von Schnecken.
Uns ist keine Giftigkeit bekannt.
Mittagsblumen benötigen einen vollsonnigen Standort, denn: ohne Sonne öffnen sich die Blüten nicht! Ansonsten sind sie recht anspruchslos und pflegeleicht. Staunässe aber sollte unbedingt vermieden werden. Mittagsblümchen eignen sich übrigens gut zur Bepflanzung von größeren Pflanzschalen, starkwachsende Sorten auch für Böschungen und Stufen.
Mittagsblümchen werden hinsichtlich ihrer Ansprüche immer wieder mit Hauswurz (Sempervivum) verglichen. Während Hauswurze die wahrsten Überlebenskünstler sind und quasi mit "nichts" zurechtkommen, benötigen Delosperma hingegen ein Mindestmaß an Erdvolumen und auch mehr Nährstoffe, um zu gedeihen.
Die Blütezeit der unterschiedlichen Arten und Sorten winterharter Mittagsblümchen streckt sich von Mai bis September. Es kann also angebracht sein, einen bunten Sortenmix zu pflanzen. Manche der bereits im Mai aufblühenden Sorten haben im September nochmals eine (weniger üppige) Nachblüte.
Pflege im engeren Sinne ist nicht nötig. Manche Arten und Sorten sind recht wuchskräftig; so kann es Sinn machen, von Zeit zu Zeit dem Ausbreitungsdrang Einhalt zu gebieten, indem Teile der Pflanze entfernt bzw. abgestochen werden.