Astilben liefern einen reichen Farbenschatz für den sommerlichen Schattengarten. In allen Farbschattierungen von Weiß über Lachs, Rosa, Purpurrot bis Violett schieben sich fedrige Blüten aus glänzendem Blattwerk in die Höhe. In kräftigen Farben oder eher dezent, überhängend oder straff aufrecht, als sommerblühender Bodendecker oder prächtige meterhohe Staude - Astilben ziehen die Blicke auf sich und locken auch in unserer Gärtnerei die Besucher ins Schattenquartier!
Japan und China sind die Heimatländer der Astilben, die in unserer Gärtnerei kultiviert werden. Dort wachsen sie überwiegend in lichten Wäldern, an Bachläufen, in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit. Und diese Bedingungen sollte die Prachtspiere, die zu den Steinbrechgewächsen (Saxifragaceae) zählt, auch im Garten vorfinden.
Die meisten Arten bevorzugen Halbschatten und Schatten und einen frischen, nährstoffreichen, kalkarmen und humosen Boden. Lediglich Astilbe chinensis var. pumila und Astilbe chinensis var. taquetii kommen auch mit mehr Licht und Trockenheit gut zurecht. Allgemein lässt sich sagen, dass Astilben umso besser Licht und Sonne vertragen, je höher die Boden- und Luftfeuchte ist. Wenn Ihr Garten also in Küstennähe oder im regenreichen Alpenvorland liegt, wie unsere Gärtnerei, werden Astilben mit ziemlicher Sicherheit gut gedeihen. Im trockenen Binnenlandklima und Weinbaugebieten muss während der Sommermonate auf jeden Fall für eine ausreichende Bewässerung gesorgt werden, damit Astilben ihre volle Pracht entfalten können. Am besten verwenden Sie dazu Regenwasser.
Die schönen bronzefarben bis roten Triebspitzen zeigen sich erst spät im April und sind deshalb spätfostgefährdet. Doch keine Bange! Sollten die Eisheiligen die jungen Triebe etwas frösteln lassen, verfärben sie sich zwar hin zu einem unansehnlichen Braun, sind aber nicht klein zu kriegen. Die Pflanzen treiben vehement wieder durch, und auch die Blüte im Sommer ist nicht gefährdet.
Am richtigen Standort gepflanzt sind Prachtspieren ausgesprochen zähe, langlebige und winterharte Stauden, die nur wenig Pflege bedürfen. Sie bilden mit der Zeit ansehnliche Horste. Mit zunehmenden Alter schieben sich die dicht stehenden holzigen Triebköpfe aus dem Boden. Um diese zu bedecken und um dem Nährstoffbedarf der Pflanzen nachzukommen, ist es sinnvoll, nach dem Rückschnitt im Herbst oder Frühjahr eine Schicht Rindenhumus, Lauberde oder Kompost aufzubringen.
Astilben können problemlos umgepflanzt und geteilt werden. Dazu sticht man im Frühjahr am besten noch vor dem Blattaustrieb größere Teilstücke mit dem Spaten ab und setzt sie direkt am neuen Standort in lockere Erde wieder ein. Damit Astilben zügig neue Wurzeln bilden, sollte die Erde mäßig feucht gehalten werden.
Die fedrigen Blütenstände der Prachtspieren bringen auch lichtarme Bereiche des Gartens zum Leuchten. Dabei können recht unterschiedliche Wirkungen erzielt werden, je nachdem, ob man Sorten mit eher straff aufrechten oder leicht überhängenden Blütenständen wählt. Kombiniert mit Herbstanemonen, Eisenhut, Wald-Geißbart und Silberkerzen vermitteln Astilben Leichtigkeit und lockern formale Pflanzungen mit Hosta, Bergenien und Carex auf.
Doch auch als Bodendecker und Beeteinfassung lassen sich Astilben einsetzen. Die Teppichspiere Astilbe chinensis var. pumila bildet kurze Ausläufer und hält auch dem Wurzeldruck von Sträuchern und Bäumen stand. Wichtig ist auch hier, dass bei anhaltender Trockenheit für ausreichend Bodenfeuchte gesorgt wird. Zwerg-Astilben sind wertvolle Stauden für den Schattenbereich. Denn sie blühen zu einem Zeitpunkt, an dem die meisten anderen Bodendecker wie Waldsteinia, Vinca oder Epimedium schon lange verblüht sind.
Astilben können in Pflanzgefäßen auch über Jahre hinweg kultiviert werden. Obwohl es Prachtspieren gerne feucht haben, mögen sie keine Staunässe. Deshalb sollte eine flache Drainageschicht am Topfgrund vorhanden sein. Normales Pflanzsubstrat kann mit etwas reifem Kompost verbessert werden. Wichtig ist es eine regelmäßige Wasserzufuhr. Die Erde sollte nie ganz austrocknen, denn auf Trockenheit reagieren Astilben sofort mit dem Eintrocknen der Blattränder, die auch nach einer erneuten Wassergabe braun bleiben.
Von Schnecken bleiben Prachtspieren erfreulicherweise weitgehend verschont. Dafür können gelegentlich Blattläuse und Blattwanzen auftreten, die jedoch nur bei einem massiven Befall bekämpft werden müssen. Bei mässigem Befall verwachsen sich Schäden im Laufe des Sommers. Bei Trockenheit können Astilben von echtem Mehltau befallen werden.
Astilben haben einen hohen Nährstoffbedarf. Deshalb sollen sie mindestens einmal im Jahr gedüngt werden. Am besten wird dazu reifer Kompost oder gut verrotteter Mist in den Boden um die Pflanze eingearbeitet.
Der Rückschnitt der kompletten Pflanze erfolgt im Herbst oder im ausgehenden Winter. Bei vielen Arten bilden die abgeblühten Blütenstände eine reizvolle Wintersilhouette.
Astilben wirken in kleinen Gruppen gepflanzt am besten. Bei hohen und mittelhohen Sorten benötigt man ca. 7 Pflanzen pro Quadratmeter. Soll Astilbe chinensis var. pumila als Bodendecker eingesetzt werden, haben sich 12 Pflanzen pro Quadratmeter bewährt.