Nelkenwurze (botanisch Geum) kommen fast über die ganze Erde verbreitet in den gemäßigten Zonen vor. Der deutsche Name ist der heimischen Geum urbanum zuzuschreiben, deren Wurzel einst als Heilpflanze und Gewürznelkenersatz diente. Viele kennen außerdem das heimische Blutströpfchen (Geum rivale) von feuchten Wiesen und Bachläufen als reizende wie auch zurückhaltende Pflanze. Die Gattung Geum aber hat viel mehr zu bieten! Durch Einkreuzung von Arten, die vom Balkan, aus Kleinasien und Südamerika stammen, ist ein interessantes Spektrum an Sorten entstanden: Mit von der Partie sind "zarte" und "schlichte" Charaktere genauso wie "romantische" oder "knallige".
Absolut einmalig und beeindruckend ist die Farbpalette: Von Gelb über leuchtendes Orange bis hin zu Rot reicht das Spektrum, flankiert von Weiß und gedecktem Rosa. Geum-Blüten sind vom Aufbau her eher schlich und weisen fünf Blütenblätter auf. Romantisch und etwas verspielter wird es, wenn (halb-)gefüllte Blüten ins Spiel kommen. Nicht zu vergessen sind die Samenstände mit ihren oftmals attraktiven, flauschigen "Puscheln".
Allen Geum-Sorten gemeinsam ist, dass sie wintergrün sind, von Schnecken gemieden werden und sonnige Plätze auf guten Gartenböden bevorzugen - mal mehr, mal weniger feucht.
Siedelt man Nelkenwurze im Garten an, so tut man gut daran, nicht zu kleckern, sondern zu klotzen. Ein einzelnes Exemplar wirkt oft etwas verloren, wohingegen sich mit rhythmisch auftauchenden Gruppen herrliche Effekte erzielen lassen. Passende Pflanzpartner sind Troll-, Glocken- und Dreimasterblumen, Astern oder Wiesen-Iris. Nach der Blüte darf beherzt zurückgeschnitten werden. Hierdurch wird ein Neuaustrieb des Laubes provoziert, der dann in aller Regel bis zum Ende der Saison eine gute Fasson bewahrt. Außerdem wird unerwünschter und nicht sortenecher Selbstaussaat vorgebeugt. Nach drei bis fünf Jahren Standzeit sollte über Teilung für eine Verjüngung der Bestände gesorgt werden.
Die gute Nachricht lautet: Nein! Garantien freilich gibt es keine, aber Geum gehört definitiv zu den für Schnecken uninteressanten Pflanzen.
Die Ansprüche unterscheiden sich je nach Art. Generell aber lässt sich sagen, dass Nelkenwurze sonnig gepflanzt werden sollten und dass sie einen guten Gartenboden bevorzugen, der eher feucht als trocken sein sollte.
Die Hauptblütezeit liegt in den Monaten Mai, Juni und Juli, manche Sorten blühen auch bis in den August hinein. Als Besonderheit kommt Geum montanum 'Diana' im Herbst zu einer verlässlichen Nachblüte.
Viele denken sofort an die heimische, die echte Nelkenwurz, botanisch Geum urbanum - und assoziieren damit eher ein "Unkraut" als eine gartenwürdige Staude. Die Gattung Nelkenwurz hat aber sehr viel mehr zu bieten! Eine Vielzahl auch neuerer Züchtungen lassen Geums aktuell zu kleinen "Gartenstars" avancieren.